KS 3 Kassel Nord
Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
www.hmuelv.hessen.de
Regierungspräsidium Kassel
www.rp-kassel.hessen.de
Fachbereich Landwirtschaft des Landkreises Kassel
www.landkreiskassel.de
Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen
www.llh.hessen.de
Weitere Informationen zu den Agrarumweltmaßnahmen (HALM-Maßnahmen)
llh.hessen.de/unternehmen/agrarpolitik-und-foerderung/halm
HALM-Viewer
www.halm.hessen.de
WRRL-Viewer
www.wrrl.hessen.de/viewer
IGLU Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt
www.iglu-goettingen.de
Übersicht über den Maßnahmenraum „KS 3 Kassel Nord":
Die Einstufung der Gemarkungen gemäß Belastungsindex wurde vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) durchgeführt. Dabei wurde sowohl die Emission (Bodendaten und Landnutzungsdaten) als auch die Immission (Nitrat- und Ammoniumgehalt im Grundwasser) berücksichtigt. Von der Einstufung der Gemarkung hängt die Beratungsintensität ab. Gemarkungen mit der Maßnahmenpriorität mittel (gelb), hoch (orange) und sehr hoch (rot) haben Anspruch auf eine Zusatzberatung durch die Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt (IGLU).
Aktuelles
28.03.2025
Rundbrief 02/2025
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20.01.2025
Rundbrief 01/2025
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27.11.2024
Einladung zur Feldbegehung
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16.10.2024
Einladung zur Feldbegehung
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03.09.2024
Rundbrief 07/2024
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09.08.2024
Rundbrief 06/2024
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15.07.2024
Rundbrief 05/2024
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20.06.2024
Einladung zur Feldbegehung
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22.05.2024
Einladung zur Feldbegehung
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12.03.2024
Rundbrief 02/2024
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18.01.2024
Rundbrief 01/2024
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15.09.2023
Einladung
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06.09.2023
Rundbrief 06/2023
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04.07.2023
Rundbrief 05/2023
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27.06.2023
Einladung zur Feldbegehung
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26.04.2023
Rundbrief 04/2023
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26.04.2023
Rundbrief 03/2023
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23.03.2023
Einladung zur Infoveranstaltung
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15.03.2023
Rundbrief 02/2023
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19.01.2023
Rundbrief 01/2023
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Rundschreiben
In den Rundschreiben zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)
werden Sie über aktuelle Nachrichten auf dem Laufenden gehalten.
2025
Rundschreiben Nr. 02/2025 vom 28.03.2025
Rundschreiben Nr. 01/2025 vom 20.01.2025
2024
Rundschreiben Nr. 07/2024 vom 03.09.2024
Rundschreiben Nr. 06/2024 vom 09.08.2024
Rundschreiben Nr. 05/2024 vom 15.07.2024
Rundschreiben Nr. 04/2024 vom 02.05.2024
Rundschreiben Nr. 02/2024 vom 12.03.2024
Rundschreiben Nr. 01/2024 vom 18.01.2024
Veranstaltungen
Zur Vermittlung aktueller Beratungsinhalte werden themenbezogen Beratungen angeboten, die jeweils an unterschiedlichen Orten stattfinden können.
2024
Einladung zur Feldbegehung am 27.11.2024
Einladung zur Feldbegehung am 16.10.2024
Einladung zur Feldbegehung am 20.06.2024
Einladung zur Feldbegehung am 22.05.2024
Im Maßnahmenraum „KS 3 Kassel Nord“ stehen Ihnen folgende Ansprechpartner zur Verfügung:Aus der IGLU-Geschäftsführung leitet Herr Dr. agr. Hans-Bernhard von Buttlar Projekte der Wasserrahmenrichtlinien in Hessen. Als Agraringenieur mit Fachrichtung Pflanzenproduktion ist er seit 1993 in der Grundwasserschutzberatung tätig und koordiniert seit 1997 alle weiteren Projekte der IGLU in Hessen. Darüberhinaus berät Dr. von Buttlar kontinuierlich Landwirte in Wasserschutzgebieten.
Telefon: 0172-56 65 783
Herr B. Sc. Dominik Schmidt studierte an der Universität Göttingen Agrarwissenschaften mit dem Schwerpunkt Pflanzenbau. Beginnend mit dem Pflichtpraktikum auf einer BGA im Vorfeld des Studiums arbeitete Herr Schmidt neben dem Studium seit 2012 auf einem Ackerbaubetrieb in seiner Heimat Katlenburg-Lindau und hat seitdem einen starken Praxisbezug. Seit September 2017 arbeitet Herr Schmidt als Projektingenieur im Maßnahmenraum Kassel Nord und ist dabei insbesondere für die Gemarkungen um Immenhausen, Hofgeismar und Trendelburg zuständig.
Telefon: 0170-4531463
Demoversuch: "Optimierter Gärresteinsatz in Winterungen im Hinblick auf Ertrag, N-Dynamik, Klima und Boden"
Gemarkung: Rothwesten (1333)
Flächengröße: 4,4 ha
Versuchsziele:
- Vergleich Düngewirkung organischer Dünger vs. Mineraldünger im Winterraps
- Vergleich Düngung nach Düngeverordnung und N-reduzierter Düngestufen
- Bestandsbegleitenden Untersuchungen, Ertrags- und Qualitätserfassung
- Nmin-Zeitreihenuntersuchung im Hinblick auf N-Versorgung und Wasserschutzbegleitung
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Demoversuch „Stabilisierte N-Düngung im Winterweizen“
Einige Betriebe haben Ihre Düngestrategie jahrelang auf Harnstoff aufgebaut.
Durch die Novellierung der Düngeverordnung fiel die Möglichkeit einer Düngung von Harnstoff instehenden Beständen ohne Einarbeitung weg. Die Industrie reagierte auf diese Novelle mit stabilisiertem Harnstoff. Dieser wird durch spezielle Zugaben von Enzymen in der Umwandlung von Amid zu Ammonium bzw. Ammonium zu Nitrat gehemmt. Ein hochrangiger Hersteller gab uns die Möglichkeit mit seinem Produkt „Alzon Neo-N“ die Auswirkung auf die Düngerstrategien zu beobachten.
Die Fläche befand sich in der Gemarkung Breuna. Vor der Düngung wurde ein Frühjahrs Nmin-Wert von 46kg N/ha gemessen. Mit Hilfe dieses Nmin-Wertes wurde eine Wasserschutz orientierte Düngung ermittelt. Der Versuchsstandort wies ein sehr hohes Ertragsniveau auf, somit sind von Erträgen um 90dt/ha B-Weizen zurechnen. Hier errechnet sich ein Düngebedarf von 184kg N/ha.
Tabelle 10; Aufteilung der Düngegaben
Variante |
1a. Teilgabe |
1b. Teilgabe |
2. Teilgabe |
3. Teilgabe |
Breuna Kontrolle |
56kg N/ha SSA |
27kg N/ha KAS |
50kg N/ha Kas |
50kg N/ha KAS |
Breuna Alzon |
56kg N/ha SSA |
128kg N/ha Alzon NeoN |
|
|
Breuna Reduziert |
56kg N/ha SSA |
62kg N/ha Alzon NeoN |
|
|
Die Tabelle 10 zeigt die Aufteilung der Einzelgaben. Die Kontrolle stellt die betriebsübliche Variante dar. Durch die Düngung mit Alzon NeoN können 2 Überfahrten gespart werden. Das Ertragsbild zeigt in Tabelle 11 die relativen Erträge, die Kontrolle (Bü) ist immer der Standard mit 100. Der Naturalertrag ist relativ nur in der Alzon NeoN (stabilisiert) Variante in Breuna um 4 Punkte niedriger. Dieses ist zufällig und kann nicht statistisch abgesichert werden. Auffällig wurde bei der Auswertung, dass die Parzelle mit der reduzierten Düngung zwar einen unwesentlich geringeren Ertrag hervorgebracht hat, jedoch sind die Qualitätsparameter Protein und Kleber stark abgefallen. Für die Errechnung der N-Effizienz wurde der Naturalertrag mit dem gemessenen Rohprotein Ertrag bereinigt. Hier stellen sich in den betriebsüblichen Varianten die höchste N Effizienz von 107% dar.
Tabelle 11; Versuchsauswertung
Versuch |
Feuchte |
Protein_TS |
N |
Kleber |
HL_Gew |
TKG |
gr/m² |
Ertrag Relativ |
N-Entzug |
Alz |
0,146 |
10,80% |
1,728 |
20,8 |
78,7 |
43,1 |
1146 |
96 |
198 |
Alzon red |
0,168 |
8,80% |
1,408 |
15 |
77,8 |
44,4 |
1126 |
94 |
159 |
Bü |
0,148 |
10,20% |
1,632 |
19 |
79,9 |
45,8 |
1200 |
100 |
196 |
Die Abbildung 2 zeigt die Entwicklung der Nmin-Werte nach der Ernte. Die Nmin Werte liegen auf einem normalen Niveau. Überraschend ist, dass die reduzierte Variante nach der Ernte und zur Sickerwasserbildung im Herbst die höchsten Werte zeigt.
Abbildung 2; Vergleich zwischen Nachernte- und Herbst Nmin-Werten
Demoversuch „Stabilisierte N-Düngung im Winterroggen“
Einige Betriebe haben Ihre Düngestrategie jahrelang auf Harnstoff aufgebaut.
Durch die Novellierung der Düngeverordnung fiel die Möglichkeit einer Düngung von Harnstoff instehenden Beständen ohne Einarbeitung weg. Die Industrie reagierte auf diese Novelle mit stabilisiertem Harnstoff. Dieser wird durch spezielle Zugaben von Enzymen in der Umwandlung von Amid zu Ammonium bzw. Ammonium zu Nitrat gehemmt. Ein hochrangiger Hersteller gab uns die Möglichkeit mit seinem Produkt „Alzon Neo-N“ die Auswirkung auf die Düngerstrategien zu beobachten.
Die Fläche befand sich in der Gemarkung Oberlistingen. Vor der Düngung wurde ein Frühjahrs Nmin-Wert von 25kg N/ha gemessen. Mit Hilfe dieses Nmin-Wertes wurde eine Wasserschutz orientierte Düngung ermittelt. Auf den Versuchsstandort ist mit einem Ertrag von 80dt/ha Winterroggen zurechnen. Hier errechnet sich ein Düngebedarf von 155kg N/ha.
Tabelle 12; Aufteilung der Düngegaben
Variante |
1a. Teilgabe |
1b. Teilgabe |
2. Teilgabe |
3. Teilgabe |
Breuna Kontrolle |
42kg N/ha SSA |
27kg N/ha KAS |
40kg N/ha KAS |
40kg N/ha KAS |
Breuna Alzon |
42kg N/ha SSA |
110kg N/ha Alzon NeoN |
|
|
Die Tabelle 6 zeigt die Aufteilung der Einzelgaben. Die Kontrolle stellt die betriebsübliche Variante dar. Durch die Düngung mit Alzon NeoN können 2 Überfahrten gespart werden. Das Ertragsbild zeigt in Tabelle 13 die relativen Erträge, die betriebsübliche Düngung (Bü) ist immer der Standard mit 100. Der Naturalertrag ist relativ in der Alzon NeoN (stabilisiert) Variante um 6 Punkte niedriger. Dieses ist zufällig und kann nicht statistisch abgesichert werden. Für die Errechnung der N-Effizienz wurde der Naturalertrag mit dem gemessenen Rohprotein Ertrag bereinigt. Hier stellen sich in den betriebsüblichen Varianten die höchste N Effizienz von 99% dar. Die geringe Effizienz rührt von den sehr geringen Proteinwerten.
Tabelle 13; Versuchsauswertung
Versuch |
Feuchte |
Protein_TS |
N |
Kleber |
HL_Gew |
TKG |
gr/m² |
Ertrag Relativ |
N-Entzug |
Alz |
0,14 |
8,70% |
1,392 |
0 |
76,9 |
42,4 |
1040 |
94 |
145 |
Bü |
0,134 |
8,60% |
1,376 |
0 |
78,2 |
40,3 |
1110 |
100 |
153 |
Die Abbildung 3 zeigt die Entwicklung der Nmin-Werte nach der Ernte. Die Nmin Werte liegen auf einem normalen Niveau. Zwischen den einzelnen Varianten gab es kaum Abweichungen.
Abbildung 3; Vergleich zwischen Nachernte- und Herbst Nmin-Werten
Demoversuch „Nachwirkung des Leguminosenanbaues (Futtererbsen) auf die zweite Nachfrucht“
Der Leguminosenanbau spielt in Deutschland weiterhin noch eine untergeordnete Rolle, Leguminosen bieten für die Fruchtfolgegestaltung dennoch eine Möglichkeit diese zu optimieren. Für den Grundwasserschutz kann der Leguminosenanbau aufgrund der Bindung des Luftstickstoffes problematisch sein. Um den wertvollen Stickstoff, den die Knöllchenbakterien binden, optimal zu nutzen, stellt sich die Frage wann mit einer N-Nachlieferung zu rechnen ist, bzw. ob es positive Auswirkung auch im 2. Glied in der Fruchtfolge nach der Leguminose gibt. In diesem Demoversuch wurde hierfür der Winterraps im 2. Jahr nach einem Futtererbsenanbau genauer analysiert und mit einer benachbarten Fläche, wo Körnermais anstatt der Futtererbse angebaut wurde.
Tabelle 14; Beschreibung des Standortes und der vorherigen Bearbeitung
Vorvorfrucht Mais |
Vorvorfrucht Futtererbsen |
|
Standort |
||
Höhe |
141m |
141m |
Bodentyp |
Braunerde |
Braunerde |
Bodenbewertung |
65 Bodenpunkte |
65 Bodenpunkte |
Düngung der Vorfrucht |
||
Weizenertrag |
86 dt/ha |
71 dt/ha |
Rohprotein % |
11 |
12,5 |
Entzug N/Ha |
151,36 |
142 |
Düngungshöhe kg N/ha |
158 |
148 |
Saldo kg N/ha |
6,64 |
6 |
Anbauverfahren des Winterraps |
||
Aussaatverfahren |
Mulchsaat, 1*Striegel, 1* Grubber |
Mulchsaat, 1*Striegel, 1* Grubber |
Datum Saat |
05.09.2022 |
05.09.2022 |
Düngung kg N/Ha |
21 |
21 |
Carbokalk dt/ha |
45 |
45 |
Bor |
300g/ha |
300g/ha |
Tabelle 15; Nährstoffaufnahme Winterraps
Pflanzenprobe Werte jeweils in Trockensubstanz |
|||||
|
VVF Mais |
VVF Erbsen |
Optimalbereich lt. Labor |
||
Trockensubstanz |
13,2 |
12 |
|
|
|
Makronährstoffe |
Gesamt Stickstoff g/kg |
31,5 |
36,5 |
40 |
55 |
Phosphor g/kg |
4,13 |
4,76 |
3,5 |
7 |
|
Kalium g/kg |
23,53 |
35 |
28 |
50 |
|
Magnesium g/kg |
2,09 |
1,65 |
2,5 |
4 |
|
Schwefel g/kg |
5,2 |
5,88 |
4,5 |
9 |
|
Mikronährstoffe |
Bor mg/kg |
22,8 |
23,7 |
30 |
60 |
Kupfer mg/kg |
8 |
6,8 |
5 |
12 |
|
Mangan mg/kg |
121 |
71 |
30 |
150 |
|
Zink mg/kg |
41,1 |
36,7 |
25 |
70 |
Abbildung 4; N-Aufnahme im Vergleich (Beprobung im Herbst 2022)
Abbildung 5; Nmin Werte im Herbst
Ergebnis:
Der Winterraps im 2. Fruchtfolgeglied nach der Futtererbse zeigt eindeutig eine Beeinflussung durch die Leguminose. Deutlich spiegelt sich dieses in der N Aufnahme wider, hier konnte der Raps ca. 25kg N/ha mehr aufnehmen als der Raps mit der Vorvorfrucht Mais. Diese erhöhte N-Aufnahme kann zu einer Reduktion der Düngung im nächsten Frühjahr genutzt werden. Der Herbst Nmin zeigte jedoch auch Unterschiede, hier war der Nmin nach der Vorvorfrucht Erbse um 23kg höher als bei der Vergleichsvariante. Der Ernteentzug des Weizens aus dem Vorjahr war identisch. Wenn man nun die Herbstdüngung von 21kg N/ha reflektiert war diese wahrscheinlich nicht notwendig. Im Allgemeinen kann der Leguminose eine N-Nachlieferung auch noch im zweiten Fruchtfolgeglied zugesprochen werden. Dieses muss in Zukunft noch genauer verifiziert werden, um eine effizientere Düngung und Grundwasserschutz zu gewährleisten.